Saison 2001 / 2002                                

Pos Verein Sp S U N   Tore   P
1. VfB Stuttgart 1893 34 24 6 4 223 : 160 78
2. FC Bayern München 34 23 0 11 198 : 175 69
3. TSV Bayer 04 Leverkusen 34 20 2 12 217 : 184 62
4. FC Energie Cottbus 34 17 5 12 202 : 191 56
5. 1. FC Nürnberg 34 17 5 12 194 : 156 56
6. 1. FC Köln 01/07 34 17 4 13 196 : 182 55
7. BV Borussia 09 Dortmund 34 16 6 12 222 : 185 54
8. 1. FC Kaiserslautern 34 15 6 13 195 : 170 51
9. Hamburger SV 34 14 8 12 207 : 189 50
10. TSV 1860 München 34 14 5 15 177 : 197 47
11. SC Freiburg 34 13 7 14 194 : 209 46
12. VfL Wolfsburg 34 14 4 16 180 : 197 46
13. SV Werder Bremen 34 13 6 15 181 : 192 45
14. VfL Borussia Mönchengladbach 34 13 5 16 159 : 184 44
15. FC Hansa Rostock 34 12 5 17 202 : 218 41
16. FC Schalke 04 34 11 4 19 184 : 197 37
17. Hertha BSC 34 7 2 25 145 : 209 23
18. FC St. Pauli 1910 34 4 4 26 100 : 181 16

 


Die überglücklichen Sieger
(vorne der Meister und "Magier")



 

Der zauberhafte VfB Stuttgart verteidigt den Titel und gibt den Konkurrenten Rätsel auf

Aus dem Webliga-Pressebüro berichtet unser Korrespondent Ramklov Refähcs

Der Jubel über die wahren Helden auf dem Platz des Dortmunder Westfalenstadions war noch deutlich zu vernehmen, da feierte der alte und neue Webliga-Meister ganz im Stillen seinen Triumph. Während der Nachwuchs des VfB Stuttgart seiner Freude über die Titelverteidigung lautstark freien Lauf ließ, hielt es Trainer Dirk Balzer eher in Bescheidenheit. „Ich habe mit dem ersten Platz gerechnet und unseren Etat für die Saison bereits im Sommer 2001 auf die Siegprämie abgestimmt“, gab „Louis“ – wie der Meistercoach in der Kennerszene gerufen wird - zu Protokoll.

Mit einer atemberaubenden Erfolgsserie und abkribischer Arbeit hatten die Stuttgarter erneut den Titel des Webliga-Meisters errungen, am Ende waren es neun Punkte Vorsprung auf den einzigen hartnäckigen Verfolger Bayern München. Die Vorentscheidung über Platz eins war bereits am Sonntag, den 14. April – also drei Wochen vor dem letztlich ohne Tumulte verlaufenen Konferenz-Finale in Linden – gefallen. Die Schwaben-Kicker bezwangen am 31. Spieltag die überraschend starken Cottbuser mit 9:6, und den Rest besorgten die Bayern, die ausgerechnet beim Erzrivalen 1. FC Nürnberg mit 1:4 patzten. Den entscheidenden letzten Schritt zur neuerlichen Zauberei machte der VfB in Mönchengladbach, nach dem 8:6 war Louis und Co. der Webliga-Siegerscheck nicht mehr zu nehmen. Hinter dem unangefochtenen Führungsduo holten sich Bayer Leverkusen, Energie Cottbus, die „Clubberer“ aus Nürnberg und der 1. FC Köln schließlich die weiteren Geldpreise.

Die Abstiegsplätze belegten der FC Schalke 04, Hertha BSC Berlin und der FC St. Pauli, wobei lediglich Pauli-Coach Dirk Bülles seinen Hut nehmen und in der kommenden Saison ein anderen Webligisten coachen wird. Rechtzeitig ans rettende Ufer gelangte dagegen die fast schon Schlagseite habende Hansa-Kogge aus Rostock, die dank neuer Taktik und alten Mitteln in der Rückrunde noch auf Platz 15 kletterte.

Doch ziehen wir Bilanz und lassen die Saison der einzelnen Webligisten noch einmal auf uns wirken: 

18. FC St. Pauli (Trainer Dirk Bülles): Die Kiez-Kicker vollbrachten Einmaliges. An 32 von 34 Spieltagen stand St. Pauli auf dem letzten Platz. Der erste Saisonsieg gelang am siebten Spieltag in Mönchengladbach (7:2), es gab keinen einzigen Heimerfolg, zum Rundenabschluss schafften es die Bayern- und Leverkusen-Hasser geradeso über die 100-Tore-Grenze. Aber Coach Dirk wird wiederkommen, auch wenn Mainz nicht in die Webliga aufsteigt.

 17. Hertha BSC Berlin (Götz Grabowski): Ein rasanter Absturz der Hauptstädter, die zwischenzeitlich sogar die rote Laterne von St. Pauli hochhielten. Nach dem 4:8 gegen Köln ab dem 30. September 2001 immer auf den Abstiegsrängen. Doch Kopf hoch, Götz, die alte Dame wird wieder aufstehen.

16. FC Schalke 04 (Susanne Kuchmetzki): Startete mit dem 8:3 gegen Rostock als Tabellenführer überraschend stark in die Saison, wurde letztlich aber ausgerechnet Opfer des Hansa-Höhenflugs nach der Winterpause. Aber Trainerin Susanne hielt sich tapfer in der Männerwelt und dürfte die Königsblauen in der nächsten Runde wieder aus dem Tal der Tränen führen.

15. Hansa Rostock (Magic Müller): Was ist nicht alles über die Ostseestädter erzählt und berichtet worden. In der Endabrechnung wurde alles gut, Coach Müller schaffte das fast Unmögliche und rettete die Rostocker vor dem sicheren Hohn und Spott der Konkurrenz. Magic wird sich sicher noch einmal überlegen, ob der FC Hansa nicht doch einen sichereren Arbeitsplatz bedeutet als beispielsweise Aufsteiger Bochum. 

14. Borussia Mönchengladbach (Marcus Laube): Die Mannen vom Bökelberg schafften es, sich über 34 Spieltage nahezu aus allem rauszuhalten. Zu stressig schien den „Laube-Fohlen“ der Kampf um die Geldränge (nur einmal auf Rang sechs), zu wenig interessierte die Borussia der Fall auf einen der Abstiegsränge. So darf sich Coach Marcus hinsichtlich der kommenden Spielzeit ruhig zurücklehnen.

13. Werder Bremen (Michael Kuptz): Die Enttäuschung der Vorrunde, als es für Kutte und Konsorten schon beinahe nach Abstieg roch. Doch der Ex-Meister rappelte sich im entscheidenden Moment wieder hoch und schnupperte mit 28 soliden Rückrunden-Zählern sogar noch an den Rängen, für die es „Patte“ gab. Fazit: Eine Webliga-Saison, die der SV Werder schnell vergessen machen sollte – und wird?!

12. VfL Wolfsburg (Frank Smajek): War es der nicht rund laufende VW oder doch der Obi-Biber, der die Jungs von Trainer Frank Smajek in der Schlussrechnung nur vom großen Geld träumen ließ. Eine kleine Schwächeperiode Mitte der Rückrunde kostete die „Wölfe“ den Anschluss nach vorne, so blieb in der Tabelle am Ende der zwölfte Platz.

11. SC Freiburg (Timo Dissarz): Eigentlich dürfte man über den SC kein Wort verlieren, aber die Freiburger haben sich alles in allem rehabilitiert. Immer wieder in Skandälchen und Intrigen verwickelt, kämpfte sich das zum „unbeliebtesten Team der Liga“ gekürte Ensemble aus dem Breisgau ins Mittelfeld des Klassements. Die finanzielle Zukunft der Freiburger steht zwar aufgrund einer verlorenen Wette in den Sternen, aber Coach Timo zieht es ohnehin auf eine andere Webliga-Bank.

10. TSV 1860 München (Volkmar Schäfer): Immer dicht dran, aber nie so ganz dick im Geschäft. Die Löwen feierten tolle Siege, aber mussten auch bittere Niederlagen einstecken und verloren auch deshalb den Kampf um die Geldränge. Krönender Abschluss der Saison war sicher der 7:6-Triumph am vorletzten Spieltag gegen Meister Stuttgart, mehr war nicht.

9. Hamburger SV (Markus Hertrich): Der heimliche Liga-Chef Markus schlug im Verlauf der Saison – manchmal vielleicht zurecht - einige Löcher ins sanft dahingleitende Web-Tipp-Schiff. Gebracht hat es den Hanseaten nicht viel, möglicherweise den Respekt einiger Mitstreiter. Wie bei den Münchener Löwen, so blieb dem HSV trotz erfolgreicher Wochen in den Spitzenregionen am Ende nur der Blick auf die jubelnde Konkurrenz.

8. 1. FC Kaiserslautern (Birgit Spies): Betze-Biggi ist die positive Überraschung der Saison 2001/2002. Denn wer hätte es einer Frau zugetraut, im Konzert der großen mitzuspielen. Die Lauterer heizten den Spitzenteams über nahezu die gesamte Spielzeit mächtig ein und schrammten nur haarscharf an der Sensation vorbei. Herausragend sicher die beiden Erfolge (7:6, 10:7) gegen Rostock.

7. Borussia Dortmund (Peter Eustrup): Auch die Dortmunder schwächelten – ähnlich wie Werder Bremen - in der Anfangsphase der Saison und kamen nur langsam auf Touren. Aber mit erstaunlichen 130 Rückrunden-Tore schlich sich der BVB immer näher an die Geldpötte heran und hätte beinahe noch einen Teil vom großen Geld abbekommen. Zuguterletzt blieben Eusi und Co. aber auch in der Torjägerliste nur die Statistenrollen.

6. 1. FC Köln (Holger Kybanz): Eine überaus solide Gesamtvorstellung der Geißböcke, die im Schlussspurt den Borussen aus Dortmund den sechsten Platz vor der Nase wegschnappten. Schon früh unter den Spitzenmannschaften vertreten, hielten die Kölner ihr Niveau zumindest in der Webliga und kamen als verdienter Preisträger ins Ziel: Trainer Holger wird den Verein allerdings verlassen.

5. 1. FC Nürnberg (Claus Lechner): Der „Club“ entwickelte sich in dieser Saison endgültig zu einer festen Größe. Nachdem das Band zwischen Coach „Johnny“ und Manager Ildi schließlich auch geknüpft war, konnte keiner mehr die defensiv starken Nürnberger (nur 156 Gegentore) vom Weg zur finanziellen Haushalts-Spritze stoppen. Das junge Glück war obendrein für den Oberknaller der Saison verantwortlich: 17 Punkte beim 17:6 am zwölften Spieltag in Woflsburg, alle Tendenzen richtig, vier Ergebnisse richtig!!!

4. Energie Cottbus (Klaus-Uwe Schmidt): Für den einstigen Weltklasse-Fußballer aus Lich wurde die Saison mit den Lausitzern zu einem kaum aufzuhaltenden Erfolgszug. Keiner hatte Energie auf der Rechnung, aber mit seiner Routine und dem kleinen Quäntchen Glück blieb Cottbus dran – und am Ende auf Rang vier ebenfalls eine positive Überraschung der Webliga-Saison.

3. Bayer Leverkusen (Jürgen Kannengießer): Erwartet worden war dagegen der Saisonverlauf der Leverkusener. Mit ihrer Erfahrung im Spitzenkampf  führte Bayer bis zum neunten Spieltag die Tabelle an und ärgerte auch bis weit in die Rückrunde hinein das Sptzenduo aus Stuttgart und München. Letztlich reichte es nach zwei überdurchschnittlich guten Saisonabschnitten zu Rang drei.

2. Bayern München (Andreas Przewloka):  Das Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem VfB Stuttgart hielt nicht nur die ganze Liga, sondern sicher auch Coach Tscheffi in Atem. Nach dem 24. Spieltag sah es kurzzeitig sogar nach dem Sturz des Meisters und Platz eins für die Bayern aus, aber beim Gipfeltreffen am 2. März musste sich der Jäger mit 3:5 geschlagen und der Rolle des ewigen Zweiten zufrieden geben. Trotz alledem haben die Münchener die Liga spannend gemacht.

1. VfB Stuttgart (Dirk Balzer): Nur vier Niederlagen in 34 Spielen, 223 Tore, die zweitbeste Abwehr (160) nach Nürnberg  Zahlen, die vieles belegen, allerdings nicht, dass Coach „Louis“ nach eigenen Angaben „wenig Ahnung von Fußball hat“. Der Meistermacher zeigte zu Saisonbeginn einige Schwächen, doch kaum ins Rollen gekommen, zersägte der VfB die Konkurrenz nach Belieben. Ab Ende Oktober immer auf dem Platz an der Sonne, hatte der erneute Titelgewinn der Schwaben wenig mit Zauberei und noch weniger mit „Sonne“ zu tun. 

 

Bei aller Resultate und Freude über Gewinner und Verlierer, fernab der vielen Skandale um mögliche Manipulation einzelner Vereine (aus dem Breisgau) und dem Frust, nun – sollte es kein gesondertes WM-Tippspiel geben – mehrere Monate auf den nächsten Nervernkitzel warten zu müssen: Es war wieder einmal eine tolle Saison in der Webliga. „Und die neue Runde bringt einige Neuerungen und vor allem noch mehr Spaß“ , verspricht Ligadirektor Magic Müller auf seiner erweiterten Homepage.

Die Jagd geht weiter, VfB Stuttgart!

Heja Webliga